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Bedeutung der Punktschrift
Ziel der Blindenbildung war und ist es, Nichtsehenden zu einer umfassenden geistigen Selbstständigkeit zu verhelfen und sie möglichst unabhängig von der Hilfe sehender Mitmenschen zu machen. Das gilt sowohl für das berufliche als auch für das private Leben. Der mit Abstand wichtigste Schritt auf diesem Wege war die Entwicklung der Punktschrift und die dadurch ermöglichte Schaffung eines größeren Bücherbestandes in dieser Schrift.
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Auch wenn heute moderne elektronische Geräte als Blindenhilfsmittel eingesetzt werden, ist die Blindenschrift nicht überflüssig geworden. Im Gegenteil: Viele Blinde erhalten durch den Einbau einer so genannten Braille-Lesezeile Zugriff zu den in einem Computer gespeicherten Informationen. Denjenigen, die der Braille-Schrift nicht mächtig sind, stehen heute auch so genannte Screenreader für den Zugang zum Computer zur Verfügung. Dies sind elektronische Vorlesesysteme, die Wörter und Texte im Computer in synthetische Sprache verwandeln und über einen Lautsprecher ausgeben. Der großen Bedeutung der Punktschrift war man sich natürlich auch in Bielefeld bewusst. Bereits vor der Vereinsgründung begann Hedwig Brauns damit, in ihrem Elternhaus Kurse zur Erlernung der Punktschrift durchzuführen. Als im I. Weltkrieg Kriegsblinde im St.-Franziskus-Hospital untergebracht wurden, machte sie es sich zur Aufgabe, ihnen die Blindenschrift näher zu bringen. Der bekannteste ihrer damaligen Schüler dürfte wohl der spätere langjährige Vorsitzende des Westfälischen Blindenvereins, Blindenoberlehrer Fritz Gerling, gewesen sein.
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